Die Kreisstadt Miltenberg ist wegen ihrer mittelalterlichen Altstadt mit
den vielen Fachwerkbauten weithin bekannt und Pflichtprogramm vieler
Touristen aus fernen Ländern.
Neben den Fachwerkbauten ist die
Stadtsilhouette auch vom heimischen Buntsandstein geprägt, dem die Stadt
in Fachkreisen sogar den Namen „Miltenberger Sandstein“ gegeben hat.
Diesen in der Außenwahrnehmung eher nachrangigen Glanzpunkt will der
Erlebnisweg in den Blick nehmen und dabei auch die landschaftsprägenden
Steinbrüche und Geröllhalden streifen.Vom Startpunkt Parkplatz am „Schwertfegertor“ lohnt der kurze Hin-
und Rückweg zu dem vom „Mainzer Tor“ markierten Stadteingang, denn dort
zeigt zum einen die alte, dreibogige Mudbrücke mittelalterliche
Brückenbaukunst und mit der Laurentiuskapelle und dem Friedhof warten
kulturhistorische und steinmetzkünstlerische Kostbarkeiten. Eine
zeitgemäße Entsprechung bietet die klare Sandsteinfassade von
Jugendzentrum und Museumsdepot mit dem breiten Treppenaufgang.
Zurück am Parkplatz Schwertfegertor können wir einen Blick auf die
mit heimischem Buntsandstein komplett neu gestaltete Mainuferpromenade
werfen. Gegenüber führt der „Bismarckweg“ den steilen Berg in
Serpentinen hinauf und bietet spektakuläre Blicke auf Miltenberg und die
Landschaft am Mainbogen. Wir empfehlen, den Bismarckweg bei Nässe oder
Schneeglätte nur aufwärts zu gehen.
Alternative Route durch das Schwarzviertel:
Wem die Route über den „Bismarckweg“ zu anstrengend erscheint, kann
stattdessen durch den ältesten Teil der Stadt, das „Schwarzviertel“ bis
zum Marktplatz gehen. Auf der alternativen Route liegen das „Bannhaus“,
ein ehemaliges Mainzisches Zollgebäude und städtisches Gefängnis, sowie
das ehemalige Oberamt „Adelshof“. Heute ist dort die Stadtbücherei
Miltenberg eingezogen.
Wenn wir vom Bismarckweg aus, den Aussichtspunkt mit den Kunstwerken
von Odin und Frigga sowie einer Ruhebank erreicht haben, gehen wir
geradeaus auf dem Fahrweg und „3 im Wald“-Rundweg zum Ottostein weiter.
Von dort aus steigen wir durch das spektakuläre Naturdenkmal
„Felsenmeer“ zur Klingenbrücke ab.
Schon ragt die „Mildenburg“ auf, die zum Besuch von Bergfried, Museum
Burg Miltenberg und ihrem Innenhof mit Café einlädt. Hoch über den
Dächern der Stadt erwartet uns in alten Burgmauern ein spannungsreicher
Dialog zwischen Ikonen und moderner Kunst sowie ein grandioses Panorama
über das Mainknie.
Etliche Treppenstufen tiefer erreichen wir den wegen seines
mittelalterlichen Fachwerkensembles bekannten Marktplatz, das
„Schnatterloch“. Unter dem Fokus auf den Buntsandstein sind der
Marktbrunnen, das Barockhaus und das Museum Stadt Miltenberg sehenswert,
das auch den immer noch mit Rätseln behafteten „Toutonenstein“
beherbergt.
Direkt am historischen Marktplatz liegt die Stadtpfarrkirche St.
Jakobus und wenige Schritte abseits der Route Richtung Mainufer lohnen
mit der „Alten Volksschule“ und der ehemaligen „Neuen Synagoge“ zwei
beeindruckende Sandsteingebäude einen kleinen Umweg.
Die Route führt vom „Schnatterloch“ weiter die geschäftige
Fußgängerzone der Hauptstraße entlang. Hier lohnt sich ein Besuch in
einem der vielen Läden, die mit persönlicher Atmosphäre glänzen.
Die Reihe der Fachwerkbauten durchbricht und überragt das „Alte
Rathaus“ mit seiner wechselvollen Geschichte. Etwas versteckt wartet
links auf einem kleinen Platz der „Staffelbrunnen“, der im Mittelalter
als Schöpfstelle und Waschplatz diente. Wahrscheinlich leitet sich davon
der den Miltenbergern gern angehängte Spitzname „Staffelbrünnler“ ab,
der schließlich zu „Staffelbrunnser“ verballhornt wurde.
Die bekannte Fachwerkfassade der ältesten Fürstenherberge
Deutschlands, dem Gasthaus „Zum Riesen“, rückt nun ins Blickfeld.
Allerdings sollten wir nicht verpassen, circa 100 Meter vorher nach
rechts über die „Halbigstreppe“ abzubiegen. Diese führt zur Stadtmauer
mit ihren zur Stadt offenen Türmen, die gleichzeitig als Grundmauer für
das rechts aufragende ehemalige „Schullandheim“ dient.
Im Burgweg wenden wir uns aber nach links in Richtung der aus rotem
Sandstein in neugotischem Stil errichteten Evangelischen Johanneskirche
und gehen vorbei an dem unterhalb liegenden, alten jüdischen Friedhof.
Im Stadtpark mit seinen über 150 verschiedenen Baum- und Straucharten
lugt rechterhand die prächtige Sandsteinfassade der ehemaligen „Villa
Jakob“ durch die Bäume. Nach der Evangelischen Johanneskirche führt eine
Pflasterstraße hinunter in die Stadt zum „Engelplatz“, den die Fassade
des Rathauses beherrscht. Schon beim Weg hinunter wird der Blick vom
Turm der Mainbrücke mit dem vorgelagerten Treppenbauwerk angezogen.
Der Weg führt nun rechts die Hauptstraße entlang, passiert den
„Hartigsbau“ mit seinem Treppengiebel, und schon ragt das „Würzburger
Tor“ auf, das, zusammen mit der aus der Gründerzeit stammenden
Sandsteinfassade der Volksbank, einen optischen Glanzpunkt am Ende der
Altstadt setzt.
Der Luitpoldstraße Richtung Main folgend passieren wir rechts die
Sandsteinfassade des ehemaligen Progymnasiums und an der Kreuzung setzt
für den von aus Richtung Wertheim kommenden Besucher das ehemalige
Elektrizitätswerk mit seiner aufwändig gearbeiteten Sandsteinfassade ein
dickes Ausrufezeichen.