Wir laden ein zu einem Verdauungsspaziergang nach einem Besuch des Sämenhofs oder des Weingutes Holler und werden plötzlich in ein wildromantisches Steinbruchgelände am Gräfenberg entführt - kein Wunder, dass hier blutrünstige Sagen entstehen konnten.
Vom Parkplatz des Sämenhofs (0,0 km) laufen wir zur Kreisstraße Rottenberg-Sailauf, überqueren sie und folgen dem Radweg neben der Straße nach links. Kurz vor der Rottenberger Marienkapelle überqueren wir die Kreisstraße erneut, auf der anderen Straßenseite führt uns das Wanderzeichen schwarzes Wildschwein auf einen Waldweg unterhalb des Gräfenbergs. Wir passieren den Wegweiser Gräfenberg (1,0 km) und erreichen am Waldrand den Wegweiser Pfirsichhof (1,9 km). Von hier haben wir einen Superblick auf Hösbach, Goldbach und Aschaffenburg. Das "Wildschwein" biegt nach rechts auf einen Wirtschaftsweg, der uns zum Eingang des Weingutes bringt.
Kurz nach dem Weingut stößt der Wirtschaftsweg auf die Kreisstraße von Hösbach nach Rottenberg, der wir nach rechts auf einem schmalen Waldpfad folgen. Am Parkplatz (2,7 km) beginnt der Anstieg zum Gräfenberg. Der Weg wird schmaler und steiler und mündet in einem wildromantischen Steinbruchgelände. Rot glänzen die hoch aufsteigenden Buntsandwände. An der mit Seilen gesicherten Steinbruchkante geht es zum höchsten Punkt (4,0 km, 363 m ü NN), an dem die Griefenberger ihre Burg erbauten. Wenn die Aussicht nicht zugewachsen wäre, könnte man von bis nach Aschaffenburg blicken. Anschließend bringt uns das "Wildschwein" nach Rottenberg zum Abzweig der Kreisstraße nach Sailauf (5 km).
Zwei Vorschläge zum weiteren Verlauf des Ausflugs:
1. Man begnügt sich mit der Kurzversion, verlässt das "Wildschwein" und biegt nach rechts auf die Kreisstraße (abgesetzter, schmaler Fußgängerpfad auf der rechten Straßenseite). Nach 200 Metern beginnt links ein schöner Weg neben der Straße, der an der Marienkapelle vorbeiführt und dann auf den Radweg übergeht, den wir vom Hinweg kennen.
2. Sie folgen weiter dem Wildschwein-Rundweg. Wie Sie auf der Karte sehen können, macht das "Wildschwein" mehrere "Zacken" in und um Rottenberg, so dass Sie die Gaststätten und die sonstigen Besonderheiten Rottenbergs (das alte Schul- und Rathaus, die Kirche und das Kalkwerk) kennenlernen können. Diese Langversion bedeutet 4,3 Kilometer mehr und führt auch wieder zur Marienkapelle. Von dort folgt man entweder dem "Wildschwein" zum Weingut Holler oder dem Radweg zum Sämenhof.
Quelle:
Manfred Frühwacht: Kahlgrund entdecken und schmecken
CoCon-Verlag, Hanau
ISBN: 978-3-86312-225-4
www.cocon-verlag.de