Elsässer, Dedio, Giron, Thoma und Fleckenstein sind weit verbreitete Familiennamen im Oberen Kahlgrund. Als nach den Hexenverbrennungen un der Pest im 17. Jahrhundert in Hofstädten nur noch fünf Menschen lebten, wurden im Ort um 1650 "Neu-Bürger" aus dem Elsass angesiedelt. Die Spuren dieser Familien lassen sich bis heute verfolgen.
An der Kahlbrücke direkt am Bahnhof Schöllkrippen steht der Wegweiser Laudenbacher Strasse (0 km), auf dem uns das Zeichen des Marienwegs nach Schneppenbach verweist. In der Waagstraße beeindruckt das alte Fachwerkhaus Nr. 43 auf der linken Seite ortsauswärts. Nach einem Kilometer neben der Staatsstraße, teilweise auf dem Fahrradweg, erreichen wir Schneppenbach, das zu Schöllkrippen gehört. Im Ort verläuft der Marienweg auf der Durchgangsstraße Richtung Westerngrund und biegt vor dem Ortsende links in die Bergstraße. An einem Baum mit Sitzbank verlassen wir den Marienweg und folgen dem Fahrradsymbol geradeaus. Auf dem schönsten Fahrradweg im oberen Kahlgrund, der auch ein idealer Wanderweg ist, laufen wir erst an Schneppenbach entlang, dann durch einem schattigen, grünen Wiesengrund mit allerlei wilden Blumen. Kurz vor Hofstädten stoßen wir auf Höhe des 150 Meter entfernt liegenden Dorfgemeinschaftshauses auf den Schöllkrippener Verbindungsweg "S5", dem wir nach links folgen (3,4 km).
Hungergefühle oder Durst?
Dann biegen wir am Sportplatz nach rechts und laufen über einen schmalen Wiesenpfad am Kinderspielplatz vorbei zum Dorfladen in der Spessartstraße. Ihn haben die Hofstädter Einwohner als Gemeinschaftswerk organisiert. Kaffee mit Kuchen und Käsebrote schmecken. Die "Heiße Theke" bietet täglich wechselnde Gerichte an. Am Dorfladen befindeet sich auch die Haltestelle für den Bus nach Schöllkrippen.
Weiter auf dem Wanderweg
Der "S5" stößt auf die Schneppenbacher Hauptstraße, und nach einer Links-Rechts-Kombination steigen wir auf der Schönebergstraße hoch zum Wegweiser Schöneberg (4,5 km). Hier verlassen wir den "S5", biegen nach links und folgen bis zum Ziel in Schöllkrippen dem Verbindungsweg S3. Auf Graswegen geht es auf und ab, mit Blick in alle Himmelsrichtungen. Wir passieren den Wegweiser Weizenbach (5,2 km) und den Wegweiser Schneppenbacher Höhe (6,3 km). Kurz danach sehen wir auf der rechten Seite das Ausflugslokal Kalmushof. Nach einem kurzen Stück auf der Kreisstraße von Schöllkrippen nach Krombach tauchen wir in den Kalmuswald ein und erreichen nach Verlassen des Waldes den Wegweiser Kalmus (7,7 km).
Wenige Schritte links vom Wegweiser stehen wir auf dem "Balkon von Schöllkrippen". Von einer von drei Nussbäumen umrahmten Sitzgruppe schauen wir auf das Herz des oberen Kahlgrunds und seine Umgebung. Im 19. Jahrhundert befand sich in diesem Gebiet eine Erzgrube mit dem schönen Namen "Beschert Glück". Man fand "Würfelerz von lauchgrüner Farbe und andere Mineralien", zum Beispiel Goethit und Romanethit. Wegen zu hohem Arsenalgehalt und zu geringer Ausbeute wurde die Förderung eingestellt und die Grube später verfüllt. Nach unserem Abstieg vom Kalmus durch das Schöllkrippener Neubaugebiet erreicht der "S3" den Bahnhof Schöllkrippen.
Quelle:
Manfred Frühwacht: Kahlgrund entdecken und schmecken
CoCon-Verlag, Hanau
ISBN: 978-3-86312-225-4
www.cocon-verlag.de