Die Ersterwähnung von Rüdenau findet sich in einer Schenkungsurkunde des Ritters Rud von Rüdenau an das Kloster Amorbach. Diese niederadelige Familie war schon um 1200 im Auftrag der Pfalzgrafen Gerichtsherr und Befehlshaber in Wallhausen. Sie ließen das nahe gelegene Odenwaldtal roden, erbauten einen Fronhof und gründeten eine Siedlung, der sie ihren Namen gaben. Nach der Zerstörung von Wallhausen durch Mainz übernahmen die Rüden in Bödigheim und in Collenberg neue Aufgaben, behielten aber Rüdenau. Dort standt wohl um 1300 ein Chorturm inmitten eines ummauerten Friedhofs. 1497 wurde ein Kirchenschiff angebaut. 1545 wurde in Rüdenau, das kirchlich von Kleinheubach betreut wurde, die Reformation eingeführt. 1635 übernahm Mainz das Erbe der erloschenen Collenbergischen Linie und Rüdenau wurde rekatholisiert. Aufgrund der mageren Sandsteinböden blieb Rüdenau stets ein armes Dorf. Dies änderte sich erst durch die Industrialisierung im 20. Jahrhundert. Heute ist Rüdenau eine attraktive Wohngemeinde mit einem gepflegten Dorfbild inmitten einer herrlichen Landschaft und mehrmaliger Sieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".
Autor: Susanne Imhof