Die Wegstrecke bietet noch Panoramablicke in das dort weitläufige Tal und die geologische Sonderformation des Umlaufberges.
Am Ende, bzw. je nach Wanderrichtung, dem Anfang des
Buntsandstein-Erlebniswegs, erwartet uns mit der „Alten Steinsäge“ ein
Industriedenkmal, das noch den Zustand zeigt, an dem der Betrieb 1970
aufgegeben wurde. Die Ruine der Henneburg verlassend, führt der Weg nahezu eben an
den ehemaligen Weinbergterrassen vorbei Richtung Faulbach. An der Kuppe
angekommen, fällt der Blick auf Faulbach und davor auf einen mitten im
Talgrund aufragenden Hügel. Es handelt sich dabei um einen „Umlaufberg“,
was bedeutet, dass der Main ursprünglich den Weg um den Berg herum
nahm, ehe er den Prallhang abgetragen und den kürzeren Weg gefunden
hatte.
Der mit dem Fernwanderweg E8 und dem Marienweg identischen Wegführung
folgend, erreichen Sie talwärts die Staatsstraße und die Bahnlinie
querend den Maintalradweg und damit die letzten Meter, die zum Endpunkt
an der ehemaligen Steinsäge führen.
Am 15.2. 2018 stufte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege auf
Antrag der Gemeinde Faulbach die Anlage als Industriedenkmal ein. Die
dem Bescheid zugrunde liegende Begründung der Denkmaleigenschaft lässt
die Bedeutung des auf den ersten Blick wenig beeindruckenden Areals
deutlich werden: Nachfolgend Auszüge daraus:
"Die Bearbeitung des anstehenden Rotsandsteins am Untermain hat eine
über tausend Jahre alte Tradition mit unterschiedlichen Handwerken.
Besonders während der Industrialisierung bis weit ins 20. Jh. war sie
ein aufstrebender Wirtschaftszweig, … in dem bis in die Wiederaufbauzeit
nach dem zweiten Weltkrieg große Teile der Bevölkerung tätig waren. Die
Steinsäge mit ihrem Geräte- und Maschinenbestand … verkörpert die
nachhandwerkliche, zunehmend industrialisierte Sandsteinproduktion am
Ende ihrer letzten Hochphase während der Wiederaufbauzeit.
Die Steinsäge ist daher von hoher wirtschafts- und
sozialgeschichtlicher Bedeutung über Faulbach hinaus. Der technische
Maschinen- und Gerätebestand macht sie zu einem herausragenden
technischen und technikgeschichtlichen Denkmal. Als technisiertem
Betrieb eines regional bedeutenden traditionellen Handwerkszweiges weist
die Steinsäge auch volkskundliche Bedeutung auf."
Die Gemeinde Faulbach zählte um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
zu den größten Steinmetzorten im Südspessart, als über 170 Arbeiter in
neun Steinmetzbetrieben beschäftigt waren.
Die Tradition im Blick, bemühen sich das Projektteam und die Gemeinde
Faulbach darum, für das Industriedenkmal ein finanzierbares und
nachhaltiges Konzept auf die Beine zu stellen.