Der berühmte Eselsweg folgt einem historischen Handelsweg von Schlüchtern bis nach Großheubach am Main und führt meist auf der Höhe durch die unberührte Spessartlandschaft.
Der Eselsweg ist eine der ältesten Handelsstraßen, die den Spessart durchqueren. Mit jedem Schritt wandelt man auf den Spuren keltischer Krieger, römischer Kaufleute und kaiserlicher Kuriere. Aber auch Bischöfe, Grafen, Ritter, arme Bauern und ehrbare Glasmacher nutzten diese Nord-Süd-Verbindung auf den Höhenrücken des Spessarts, die eben auch die schwer bepackten Esel nahmen, um das Salz aus den Salinen von Orb in den Süden zum Main zu transportieren. Der Eselsweg verläuft fast ausschließlich durch den Wald und meidet die Täler wie auch die Ortschaften des Spessarts. Ideal um, umgeben von herrlichen alten Bäumen, die Ruhe und Einsamkeit des Waldes zu genießen. Von Schlüchtern im Kinzigtal aus geht es zunächst bergauf nach Hohenzell und dann über offene Wiesenlandschaften zur Bellinger Warte, die noch einmal einen beeindruckenden Panoramablick bietet, bevor der Eselsweg in den Wald ab- und in Lettgenbrunn im Jossatal wieder auftaucht. An der bayerisch-hessischen Grenze verzaubert das mystische Wiesbüttmoor, ehe es über den „Engländer“ nach Heigenbrücken geht – einen idyllischen Luftkurort im Hochspessart. Die Esel mussten am Glasmacherdorf Weibersbrunn vorbei zum Forsthaus Echterspfahl – an einem von Legenden umwobenen Treffpunkt dreier Ritter, wo es sich heute trefflich einkehren lässt. Den Pfahl, an dem sie ihre Pferde festmachten, kann man heute noch sehen. An Wildensee und dem Luftkurort Mönchberg vorbei führt der Weg dann zum imposanten Kloster Engelberg oberhalb von Großheubach. Das Franziskanerkloster, dessen Ursprünge bis ins 1300 Jahrhundert zurückgehen, thront spektakulär über dem Maintal. Bevor man die 612 Stufen hinabsteigt, die die Wallfahrer mühsam erklimmen, stärkt man sich mit frischem Klosterbrot und -käse und dem berühmten von Mönchen gebrauten Bier.