Das Wiesbüttmoor an der Hessischen-Bayrischen Grenze
Das Wiesbüttmoor liegt unweit der Gemeinde Wiesen an der Spessart-Höhenstraße auf 436 Metern und ist das höchstgelegene und größte Moorgebiet im Naturpark Spessart. Im heutigen Moorgebiet befand sich ursprünglich ein nasser, zeitweilig überstauter Wald mit zahlreichen kleine Quellen, welche auch den Aubach speisen. Nach der Rodung des Waldes im Spätmittelalter versumpfte der Bereich allmählich.
Ein weiterer Faktor, der die Moorbildung begünstigte, war die Anlage des Wiesbüttsees. 1765 staute man nach Plänen des Bergmeisters Johann Philipp Cancrinu den Aubach auf, um den Bergbau im benachbarten Lochborn bei Bieber mit Wasser versorgen zu können. Durch den Aufstau wurde das Wasser auch in der Geländemulde oberhalb des Wiesbüttsees zurückgehalten. Die versumpfte Mulde mit ihrem stehenden, nährstoffarmen und sauren Wasser konnte nun von Torfmoosen besiedelt werden; ein Zwischenmoor entstand. 1953 wurde das Moor zum Naturschutzgebiet erklärt, um seine im Spessart einzigartige Vegetation zu erhalten.