Strecke: Lohr a.Main – Partenstein – Neuhütten – Lichtenau – Marktheidenfeld – Lohr a.Main (Rundtour 67 km) Aufgrund der Länge ist diese Tour besonders für Pedelecs geeignet.
Tourenbeschreibung
Diese lange Rundtour führt durch den malerischen Spessartwald mit seinem herrlichen Baumbestand und seinen idyllischen Tallandschaften. Bei den Waldwegen handelt es sich um geschotterte, nicht geteerte Wirtschaftswege.
Die Tour startet in Lohr a.Main und folgt auf dem Kahltal-Spessart-Radweg dem Wiesentälchen der Lohr bis Neuhütten. Von hier muss ein ordentlicher Anstieg im Wald bewältigt werden, bevor auf der Höhe die B 26 gequert werden kann und die Abfahrt zur Lichtenau beginnt. Hier wird das berühmte Hafenlohrtal erreicht, dem die Tour anschließend bis zur Mündung in den Main auf einem kleinen Sträßchen folgt.
Für den Rückweg zum ca. 20 km entfernten Ausgangspunkt in Lohr a.Main besteht die Wahl zwischen dem bekannten Main-Radweg über Zimmern und Erlach a.Main oder alternativ die rechtsmainische Strecke über Rothenfels, Neustadt a.Main und Rodenbach.
Und hier lohnt sich ein Besuch:
Lohr a.Main: das Tor zum Spessart, Altes Rathaus mit Marktplatz, stattlicher Repräsentationsbau (1599 – 1601) des Lohrer Baumeisters Michael Imkeller, im Erdgeschoss ehemals offene Markthalle, Anfang 19. Jh. geschlossen, heute Veranstaltungsraum für Konzerte, Kleinkunst, Vorträge, Spessartmuseum im Schloss, seit 14. Jh. Residenz der Grafen von Rieneck, ab 1559 der Mainzer Oberamtmänner, ab 1814 des Bayerischen Landesgerichts Lohr, bis 1972 Landratsamt; Geburtsort des Würzburger und Bamberger Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal (1730 – 1795), Isolatorenmuseum im alten Trafohäuschen, Sammlung von mehr als 600 Isolatoren aus 36 Ländern, fingerhutgroße oder zentnerschwere Isolatoren, St. Michaels Kirche mit Kirchplatz, historischer Kirchhof mit Steinkruzifix; Kath. Stadtpfarrkirche St. Michael, auf mehreren Vorgängerbauten errichtete Pfeilerbasilika 13. – 15. Jh., romanische Sakristei, Kirchturm 1496 (61 m hoch), im Chor eindrucksvolle Epitaphien der Grafen von Rieneck des 15./16. Jh., Fischerbrunnen, 1983 zum Stadtjubiläum von den Bewohnern des „Meeviertel“ gestiftet, Fachwerkhäuser Kreuzung Hauptstraße, Turmstraße und Lohrtorstraße
Partenstein: 1233 erstmals urkundlich erwähnt, von 1339 – 1684 durch Ehevertrag Gemeinschaftsherrschaft von Mainz und Hanau, dadurch getrennte Konfessionen mit zwei Kirchen und bis 1967 konfessionsgetrennte Schulen, Burgruine Burg Bartenstein mit Ausgrabungen, vermutlich um 1180 durch die Grafen von Rieneck auf dem heutigen Schlossberg errichtet, Volkskundliches Museum Ahler Kram, Am Herrenhof 8, auf drei Etagen werden die feudalen Zeiten, das ländliche Leben und die industriellen Anfänge der Spessartgemeinde veranschaulicht
Neuhütten: erstmals 1349 urkundlich erwähnt, ehemalige Glashüttensiedlung, im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden fast völlig zerstört, Landschaftssee, mitten im Ort gelegen, im Rahmen der Flurbereinigung 1980 entstanden, Kulturweg „Von Hütte zu Hütte“, 10 km langer Rundweg über Wiesthal und Krommenthal mit Informationstafeln insbesondere zu den ehemaligen Glashütten
Lichtenau: mitten im romantischen Hafenlohrtal an der Grenzen zwischen den Landkreisen Aschaffenburg und Main-Spessart gelegen, mehrere Gasthäuser, wobei das Gasthaus „Hochspessart“ zu den ältesten Sommerfrischen im Spessart zählt; bekannt durch eine Einkehr von Kurt Tucholsky mit zwei Freunden im Jahr 1927, seine Begeisterung für die Spessartlandschaft schlug sich in seinen Werken nieder, ehemals Gestüt des Erzstiftes Mainz
Marktheidenfeld: Franck-Haus, 1745 von Franz Valentin Franck errichtet, Weinhändler Johann Georg Andreas Schulz (1735 – 1809) soll hier die Sektherstellung in Deutschland erfunden haben, 1987 Verkauf an die Stadt; Abschluss der Sanierungsarbeiten 1998, heute kulturelles Zentrum der Stadt mit Kunstausstellungen und Veranstaltungen wie Konzerten und Lesungen, Festsaal für Trauungen und für Empfänge der Stadt, Kath. Pfarrkirche St. Laurentius, im 16. Jh. von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn als sichtbares Zeichen der damaligen katholischen Reform erbaut, vier Bauabschnitte im romanischen/gotischen/barocken und neubarocken Stil, alte Fachwerkbauten können in der ganzen Stadt bewundert werden
Erlach: (OT von Neustadt a.Main), ehemaliges Schifferdorf, 1348 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, durch einen Fußsteg über den Main mit Neustadt a.Main verbunden
Pflochsbach: (OT von Lohr a.Main), erstmals 1192 urkundlich erwähnt, St. Jakobuskirche, durch Fürstbischof Julius Echter im Jahr 1664 errichtet, links vom Chor spätgotisches Sakramentshäuschen aus der Zeit um 1500
Sendelbach: (OT von Lohr a.Main),Schulmuseum, Sendelbacher Straße 21, Schwerpunkt Kaiserreich
(1871 – 1918) und 3. Reich (1933 – 1945), Kirche St. Josef, 1971 eingeweiht, mit Altarfiguren aus der alten Kirche von 1872, Schulgeschichtliches Museum, Naturschutzgebiet Romberg
alternativ:
Rothenfels: kleinste Stadt Bayerns, Burg Rothenfels, im Ortsteil Bergrothenfels, erreichbar über eine Treppe hinter der Pfarrkirche, Höhenburg mit gewaltigem Bergfried aus dem Jahre 1148, hoch über dem Main gelegen, wunderbarer Blick auf die Altstadt und den Main, Altstadt, prächtige Fachwerk- und Bürgerhäuser zum größten Teil aus dem 16. Jh., Rathaus, die neuen Stadttore und das Spital aus dem 17. Jh., schmiedeeiserne Wirtshausschilder, Hausfiguren der Barock- und Rokokozeit, Rathaus, Spätrenaissancebau (1598/1599) mit Volutengiebeln und korinthischen Kapitellen von Michael Imkeller
Neustadt a.Main: erstmalig 769 urkundlich erwähnt, St. Michaelskirche, wurde von 1869 -1879 wieder aufgebaut, ist umgeben von einem frühhistorischen Ringwall auf dem Michaelsberg, Benediktiner-Kloster mit dem dazugehörenden Museum „Lapidarium“, erstmals im Jahre 772 erwähnt, eine der ältesten und bedeutendsten Anlagen dieser Art im fränkischen Raum, heute ein Kloster der Missions-Dominikanerinnen, im Museum „Lapidarium“ Steindenkmäler und romantische Baufregmente sowie ein Kreuzgang