Unterhalb des Ringwalls Ketzelburg, an der Skulptur „Geschwisterpaar“
eine künstlerische Umsetzung der Geschichte der Burg, beginnt der
Kulturwanderweg.
Die Haibacher Bürger haben seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts zwei archäologische Sehenswürdigkeiten besonderen Ranges aufgearbeitet: Die Ketzelburg und die Brunnenstube von 1525. Im Hochmittelalter hatten sich Adelige in Haibach einen Wohnsitz erbaut: die Ketzelburg - lange legendenumwoben und heute archäologisch und historisch erforscht. Wir wissen nun, dass im Spessart bis in das 13. Jahrhundert eine Vielzahl von Turmhügelburgen (Motten) wie die Ketzelburg existierten. Sie verschwanden nach dem Sieg der Mainzer Kurfürsten über die Grafen von Rieneck.
Bereits die Mainzer Erzbischöfe wussten Haibacher Wasser zu schätzen. Die Renovierung der 500 Jahre alten Brunnenstube, von der Wasser bis in das Aschaffenburger Schloss geleitet wurde, erschloss eines der bedeutendsten frühneuzeitlichen technikgeschichtlichen Denkmäler Bayerns. Der Steinbruch Wendelberg führt uns vor Augen, wie aus einem ehemaligen Industriebetrieb eine ökologische Nische für seltene Tierarten geworden ist. Zudem fand man hier früher das Mineral, das vom Spessart seinen Namen herleitet: Spessartin.
Der Kulturwanderweg beginnt unterhalb des Ringwalls Ketzelburg an der Skulptur „Geschwisterpaar“, die die Sage um die Burg künstlerisch umsetzt. Nach wenigen Schritten steht man am hochmittelalterlichen Ringwall „Ketzelburg“. Mehrere Infotafeln erläutern das Ausmaß der ehemaligen Anlage mit 1.500 m² Innenfläche. Auf einem Waldweg geht man - vorbei am Wandererdenkmal - bis zum Friedhof. Oberhalb steht das „Hohe Kreuz“ ein ehemaliger Aussichtspunkt. Nach Überquerung der Straße spaziert man durch den Wald am Büchelberg, biegt nach links ab über den Hechelsgraben und gelangt zur kurfürstlichen Brunnenstube von 1525. Die hier beginnende Leitung versorgte die Burg, den Vorgänger des Schlosses Johannisburg in Aschaffenburg mit Wasser. Mit der Freilegung und Renovierung der Brunnenstube verfügt Haibach über ein bedeutendes technisches Denkmal. Letzte Station auf der markierten Route ist der stillgelegte Steinbruch am Wendelberg. Übrigens: Unterwegs erfahren Sie auch, warum man die Haibacher "Wellekipper" nennt.