Nach Gründung eines Heimat- und Geschichtsvereins war die Einrichtung eines Heimatmuseums ein Ziel.
Nach dem Umbau des alten Rathauses zur Musikschule konnte im gleichen Gebäude das Heimatmuseum im Jahre 1995 eingeweiht werden. Die Konzeption des Museums richtet sich weitgehend nach den Vorgaben namhafter Museumswissenschaftler mit der ausdrücklichen Forderung, lokale Museen nicht wahllos mit Fundsachen aller Art zu überfrachten. So entstand kein typisches Heimatmuseum, das ausschließlich die »gute alte Zeit« dokumentiert, sondern eher eine Ausstellung zum Erleben und Erfahren der Geschichte, unter anderem auch zum Anfassen. Das Museum besteht aus drei Räumen.
Im Raum 1 erhält der Besucher einen allgemeinen Überblick über die Vor- und Frühgeschichte, bis hin zur Entwicklung zu einer typischen Industriegemeinde. Dargestellt werden an Hand von Schautafeln und Fundstücken:
• Vor- und Frühgeschichte • Hübnerschaft
• Mittelalter • Das 16. - 19. Jahrhundert
• Ortsbefestigung • Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde
• Zoll- und Geleitstation.
Der Raum 2 ist ausschließlich der römischen Provinzialgeschichte gewidmet. Stockstadts Ursprung liegt sicherlich in der Errichtung eines Kastells in der Zeit von 100 bis 260 nach Christus. Leider liegt heute der gesamte Kastellbereich unter den Gebäuden der Papierfabrik »m-real«.
Nur wenige Fundstücke verblieben in Stockstadt. Die Sahnestücke wanderten in Museen von Aschaffenburg und München oder in die Saalburg. Durch die Bereitschaft dieser Museen, Funde als Leihgabe zur Verfügung zu stellen konnte der Raum attraktiv gestaltet werden. Neben dem Modell des ehemaligen Kastells erhält der Besucher einen Einblick in das Lagerleben im und um das Kastell. Tongeschirr, Weihesteine, ein Brandgrab und eine Raddrehscheibe zum Töpfern runden die Darstellung ab.
Der Raum 3 zeigt den Werdegang vom Holz zum Papier in der Papierfabrik »m-real«. Des Weiteren dient dieser Raum für Sonderausstellungen.