Das Naturschutzgebiet Alzenauer Sande
Das Naturschutzgebiet „Alzenauer Sande“ liegt südwestlich von Alzenau am Rand des Naturparks und wurden 1993 wegen der Seltenheit offener Flugsandflächen und alter Schwemmsandgebiete ausgewiesen. Es ist in drei große Teilflächen gegliedert, die „Haide“ mit den Teilgebieten „Alte Weide“ und „Lange Tanne“, sowie den „Gerichtsplatz“ und das „Neufeld“.
Die Sandflächen und -dünen entstanden gegen Ende der letzten Eiszeit. Damals wurden bei Hochwasser große Mengen Sand aus dem Main in Ufernähe abgelagert und von starken Westwinden aus dem Maintal nach Osten geweht. Rund um Alzenau bildeten sich so auf etwa 2500 Hektar Dünen und Sandflächen, die sukzessive von Kiefern- und Birkenwald bedeckt wurden.
Im Mittelalter rodeten die Siedler diese Flächen, um Ackerland zu gewinnen. In Folge begannen die Sanddünen wieder zu wandern und bedrohten die landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Menschen bepflanzten die Dünen daher wieder mit Waldkiefern, um die Wanderbewegung einzudämmen. Mit der Zeit entstanden lichte Kiefernwälder und trocken-warme Sandmagerrasen, die einer Vielzahl von seltenen und stark bedrohten Arten als Lebensraum dienen. Dazu gehören die Blauflügelige Ödlandschrecke, die Kreiselwespe, die Sand-Strohblume oder die Sand-Grasnelke. Um die Sandmagerrasen zu erhalten, beweiden seit einigen Jahren Schafe die Fläche. Auf einigen Teilflächen wurde zudem die Vegetationsdecke maschinell entfernt, um offenen Sandboden zu schaffen, der von Pionierarten besiedelt werden kann.
INFO Faltblatt zu den Alzenauer Sanden
Die Stadt Alzenau hat zu dem Schutzgebiet ein Faltblatt herausgegeben, zudem informieren Schautafeln vor Ort über die Besonderheiten des Biotops.