Ursprünglich bildeten das Leo-Weismantel-Haus in der Schulgasse 3 und das Nachbargebäude an der Hauptstraße - die heutige Sparkasse - eine zusammenhängende Hofstelle, an die rechts eine Scheune anschloss. Erst im 19. Jahrhundert wurde diese Hofstelle in zwei Tagelöhnerhäuser aufgeteilt, die 1865 die Hausnummern 72 und 73 und erst nach der Gebietsreform 1972 die Adressen Schulgasse 1 und 3 erhielten.
Steinhauer, Tagelöhner und Arbeiter lebten in den kleinen Häuschen. Im heutigen Leo Weismantel-Haus wohnten über Generationen die Familie Weikinger. Die letzte Bewohnerin war Katharina Wischert, geborene Weikinger (gest. 2017), die dort mit zehn (!) Geschwistern aufwuchs und selbst drei Kinder in ihrem kleinen Fachwerkhäuschen aufzog. Auf sie geht die ortsübliche Bezeichnung "Wischert-Haus" zurück.
Erst als nach der Jahrtausendwende die kleinen Häuser im Ortskern leer und zum Verkauf standen, konnte ein neuer Dorfplatz entstehen. Die Gemeinde erwarb und sanierte die denkmalgeschützte "Blaue Villa", - ein winziges Tagelöhnerhaus - und renovierte die "Alte Schusterei", in die sie einen Holzbackofen für Festveranstaltungen integrierte. 2012 konnte der neue Dorfplatz feierlich eingeweiht werden.
Zuletzt gelang die Umgestaltung entlang der Nordseite des Platzes: Eien Filialstelle der Sparkasse bezog einen Neubau an der Hauptstraße und in der Schulgasse 3 eröffnete 2019 das Leo-Weismantel-Haus mit einer Ausstellung, einem Archiv und einem Veranstaltungsraum.