St. Pauluskirche in Steinau besteht seit 50 Jahren.
Im Jahr 1964 wurde sie fertiggestellt und eingeweiht.
Durch das Erscheinungsbild der Kirche komme Christus zu den Menschen. Das nämlich sei das Seelsorgekonzept des Apostels Paulus, des Kirchenpatrons. Pfarrer Manfred Kopka selbst fühlt sich in "seiner" Kirche seit 32 Jahren zu Hause und liebt sie sehr. "Eine Kirche aus lebendigen Steinen", wie er es ausdrückt. Gerade ihre Schlichtheit lenke den Blick auf das Wesentliche: das große Kreuz an der Stirnseite mit dem gelben Streifen dahinter. Hier breche sich österliches Licht und gebe Hoffnung und Zuversicht, dass Gott nicht fern sei, für die Menschen, welche mit ihren Anliegen kämen. An beiden Längswänden befinden sich die eindrucksvollen Gemälde des Kreuzwegs. Die beiden Eingangstüren sind jeweils mit zwei kleinen Mosaiken der Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geschmückt. So "greift" jeder Kommende beim Türöffnen symbolisch nach dem Evangelium. Die dreiseitige Überdachung davor erinnert an einen Kreuzgang und ist praktisch für Gespräche vor und nach der Messe auch bei Regen.
Der Grundstein ist heute noch zwischen den Türen sichtbar. Diese Grundsteinlegung erfolgte am 12. April 1964. Im Dezember 1964 konnte bereits die Kirche geweiht werden. Der Turm allerdings ist ein Jahr älter. Ihn erbaute man zuerst, vermutlich, um den Gläubigen, die noch in der inzwischen zu kleinen Hofstube des Schlosses Gottesdienste hielten, Hoffnung zu geben. Die Kirche selbst wurde als Hallenkirche für 300 Gläubige konzipiert. Offenbar sollte sie neben den beiden großen evangelischen Kirchen repräsentativ sein. Der damalige Pfarrer war Paul Tietz. 1998 konnten dann die beiden Häuser oberhalb der Kirche dazu erworben werden, in denen sich heute unter anderem das Pfarrbüro und die Pfarrerwohnung befinden.
Als Pfarrer Kopka während seiner Dienstzeit zur Kirche befragt wurde, fallen ihm zuerst die vielen Schulden ein, die wegen zahlreicher nötiger Renovierungen immer wieder gemacht werden mussten. Das Dach musste saniert werden, die Taufkapelle und Stirnseite waren renovierungsbedürftig, eine Schieferwand musste außen zur Sicherheit angebracht werden, und der Turm musste saniert werden. Das stellte Pfarrer und Gemeinde immer wieder vor große Herausforderungen, weiß auch Regina Saase vom Pfarrgemeinderat. Mutige Entschlüsse mussten gefasst werden, und die Maßnahmen bedeuteten eine große Verantwortung und den Zwang, vorsichtig zu wirtschaften. Das prägte aber auch das Gemeindeleben. Charakteristisch für die heute etwa 1400 Katholiken sei das ausgeprägte "Wir-Gefühl". Es werde viel experimentiert, und alle machten mit. Das resultiert möglicherweise auch daraus, dass die Gemeinde ursprünglich meist aus vielen Vertriebenen bestand. Es sei eine zusammengewürfelte Gemeinschaft mit gut funktionierendem Netzwerk. So gebe es seit der Gründung einen Kirchenchor und einen gut organisierten Geburtstagsbesuchsdienst. Die Gremien des Pfarrgemeinderats und Verwaltungsrats seien harmonische Gruppen. Viele Menschen haben die Kirche geprägt. Diese zu ehren, passt gut zum Kirchenjubiläum, das mit vielen Veranstaltungen das Jahr über gefeiert wird.