Mensch und Obrigkeit in einer fränkischen Landgemeinde - Leben in einem kurmainzischen Dorf.
Die Besonderheit: Hier werden beispielhaft Leben und Arbeiten, Blütezeiten und Krisenphasen, Festtage und Katastrophen in der jahrhundertealten Geschichte einer kleinen Gemeinde und ihrer Bewohner ab den Anfängen im 7. und 8. Jahrhundert exemplarisch dargestellt. Vorgänge, Ereignisse und Strukturen sind nicht auf Mönchberg begrenzt, sondern können stellvertretend für Landgemeinden in gut 1000 Jahren Geschichte stehen.
Wie das Leben der Menschen vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert aussah, mit welchen Herrschaftsformen sie es im Alltag zu tun hatten, wird an vielen anschaulichen Einzelbeispielen deutlich, die »große Geschichte« in konkreten Fällen sichtbar und erlebbar werden lassen.
Wenn man auf den roten Knopf eines großen Kastens drückt, erzählt ein Schultheiß mit leichter Dialektfärbung von seinen Aufgaben und Pflichten.
Aberglaube und Hexenwahn werden an den Beispielen des Staudersjörg und des Lisbethchen vorgeführt - und natürlich wird zwischen Sage und historischer Realität unterschieden.
Wie es zu den Hexenverfolgungen kam und wer davon profitiert, kann man an Inquisitionsverfahren im Mönchberg des 17. Jahrhunderts nachvollziehen. Die Auseinandersetzungen und Konflikte zwischen Kirche und weltlicher Macht, die gut 800 Jahre Herrschaft von Kurmainz in Mönchberg werden an vielen Beispielen präsentiert.
Die Reihe von Schultheißen, Vorstehern und Bürgermeistern Mönchbergs zwischen 1521 und heute ist lückenlos nachzulesen. Was sich für die Einwohner Mönchbergs änderte, als am 26. Juni 1814 auch diese Gemeinde an Bayern fiel, ist hier anschaulich dargestellt.
Im großzügigen und attraktiven Dachgeschoss des alten Fachwerkhauses kann man ganz konkret nachvollziehen, welche Rolle in früheren Jahrhunderten die Handwerker und Zünfte spielten, wie angesehen weit über die Grenzen des Ortes hinaus die Häfnerei war.
Attraktiv präsentiert wird im Dachgeschoss auch die Wallfahrtstradition seit dem späten Mittelalter. Vor allem die seit 1675 nachgewiesene Wallfahrt der Mönchberger nach Hessenthal wird in Dokumenten, mit Wallfahrtsfahnen und mit spannenden Geschichten so vorgestellt.
Eckdaten:
Eröffnet: 1990.
Ausstellungsfläche: 200 Quadratmeter auf drei Ebenen.