Kloster Neustadt

Klöster

Das Kloster Neustadt a.Main ist eine der ältesten und bedeutendsten Anlagen Frankens. Es wurde im südöstlichen Spessart vom zweiten Würzburger Bischof Megingoz an der Stelle des Ortes „Rorinlacha“ gegründet.

Ingesamt gab es in Neustadt a. Main vier Klosterstätten der Benediktiner:
+ 738: Die Michil Statt auf dem Michaelsberg, mit einer merowingischen Saalkirche.
Abt war Burkard, der spätere 1. Bischof von Würzburg ab März 742.
Die Klosterkirche befand sich an der Stelle der heutigen Friedhofskirche. Die Kirche wurde 1974 ausgegraben.
+ 742: Die Alte Statt im Tal, mit einer merowingischen Saalkirche.
Abt war Megingaud.
Vorher wurde der keltische See/Sumpf trockengelegt.
Das Kloster befindet sich heute unter dem Pfarrhaus/Pfarrheim. Es wurde 1981/82 ausgegraben.
+ 781: Die Neue Statt im Tal, ein Teil des karolingischen Vierungsturm der Klosterkirche steht noch.
Zweite Ausgrabung 1946/47 von Dr. Walter Boekelmann. Der Nordturm der Basilika, gehörte laut ihm, auch zu dem karolingischen Kloster aus 781.
+ um 1100: Die Romanische Statt im Tal, mit der 2-türmigen Basilika.
Wobei der Nordturm freistehend ist und zur Neuen Statt gehörte, und im Südturm die Marien-Kapelle der Neuen Statt eingemauert ist.

Von Neustadt a.Main gingen starke Impulse der karolingischen Sachsenmission aus. So waren allein drei Neustädter Äbte zwischen 810 und 829 die ersten Bischöfe des sächsischen Bistums Verden bei Bremen. Nach den Ungarneinfällen im 10. Jahrhundert geriet das Kloster Neustadt a.Main 993 in die Abhängigkeit des Würzburger Hochstifts, unter dem es bis zur Säkularisation 1803 verblieb. Danach gelangte Neustadt a.Main mit seinem gesamten Besitz als Entschädigung für linksrheinische Landverluste an die Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
1857 zerstörte ein Brand das Kloster und die Kirche. Nach dem Wiederaufbau wurde die Klosterkirche 1879 geweiht.
Ab 1909 wurde die Klosteranlage von Missions-Dominikanerinnen bewohnt. 1960 wurde die Klosterruine gesprengt, der Neubau wurde 1961 eingeweiht. Die Klosteranlage konnte ihren Charakter trotz des Brandes 1857 erhalten. Die reichhaltig ausgestattete Klosterkirche, die Überreste von St. Peter und Paul und ein in einem kleinen Saal untergebrachtes Museum „Lapidarium“ brachten bis zuletzt in Erinnerung, dass sich hier einer der frühmittelalterlichen Kristallisationspunkte des Spessarts befand.

Im Jahr 2023 haben die Dominikanerinnen das Kloster verlassen, sodass der Klostergarten und das Innere der Klosteranlage derzeit nicht betreten werden können. Der Klosterhof und das Gelände rund um die Anlage sind frei zugänglich.




Quelle:

Tourismusverband Spessart-Mainland e.V.

destination.one

Organisation:

Tourismusverband Spessart-Mainland e.V.

Zuletzt geändert am 24.06.2024

ID: p_100032488



Solltest Du mit der Veröffentlichung Deiner Daten nicht einverstanden sein, kannst Du hier eine Löschung beantragen.