Man geht davon aus, dass sich in vorchristlicher Zeit auf dem "Rulesberg" eine heidnische Kultstätte befand. Um 1300 errichtete man dort eine einfache Holzkapelle, weihte sie dem Erzengel Michael, dem Kämpfer gegen die heidnischen Götter, und nannte den Rulesberg fortan Engelberg. Als wenig später die Kapelle durch eine Marienstatue bereichert wurde, setzten erste Wallfahrten ein. Durch Erscheinungsberichte und Ablassgewährung wuchs die Zahl der Wallfahrer. So wurde die kleine Kapelle durch eine neue, größere aus Stein ersetzt, die in der Folgezeit immer weiter ausgebaut wurde. 1630 ließ der Mainzer Erzbischof Anselm Kasimir von Wambold auf dem Engelberg ein Kloster errichten und mit Kapuzinermönchen besetzen. 1697 erfolgte der Anbau der Antoniuskapelle und 1699 der Marienkapelle. 1828 übernahmen auf Anordnung von König Ludwig I. Franziskaner das Kloster und die Wallfahrtsseelsorge. Durch den Anbau der Familiengruft der Fürsten zu Löwenstein und einer Votivkapelle wurde die Kirche nochmals erweitert, die 1899 durch eine letzte Verlängerung ihr heutiges Aussehen erhielt. Von Großheubach führen 612 Stufen hinauf zum Kloster. Wegkapellen mit Passionsszenen und Kreuzwegstationen säumen den Weg.
Vom Schnatterloch folgen wir dem Limeswanderweg bis zum Schloss von Kleinheubach. Wir gelangen zunächst zum Mainzer Tor. Anschließend gehen wir rechts die Treppen hinunter in die Kleingartenanlagen und biegen am Ende der Kleingartenanlage nach rechts ab, überqueren den Bahnübergang und biegen sofort wieder links ab. Dort befindet sich das ehemalige Bad des ehemaligen Kohortenkastell Miltenberg. Das Kastell war nahe einer Schiffsanlegestelle auf den Main hin ausgerichtet. Seine Größe betrug 2,7 ha. Entdeckt wurde es 1842 im Zuge der Forschungen am Limes. Fundstücke befinden sich im Museum von Miltenberg. Die Bewohner des pfälzischen "oppidum Walehusen" bauten die Kastellmauern zu Stadtmauern aus und errichteten auf den Grundmauern der "principia" eine Kirche. Vom Kastell laufen wir durch eine Parkanlage zum Schloss von Kleinheubach. 1721 erwarb das Fürstenhaus zu Löwenstein von den Grafen von Erbach die Herrschaftsrechte über Kleinheubach und begann 1725 mit dem Bau eines Barockschlosses. Nach dem Krieg übernahm die Deutsche Bundespost als Mieter den größten Teil der Anlage. Seit 2004 im Besitz der Fürst-Löwenstein-Stiftung. Am Ende des Schlossparks gehen wir mit dem OWK-Wanderweg Blaue Raute nach links zurück zur Mainbrücke, überqueren diese Richtung Großheubach und folgen der blauen Markierung durch Großheubach und hinauf zum Kloster Engelberg. 612 steinerne Stufen führen von Großheubach hinauf zum Kloster. Diese "Himmelsstiege", umsäumt von 14 Kreuzwegstationen mit 6 Kapellen, wurde bereits 1637 angelegt. Vom Kloster gehen wir die "Himmelsstiege" wieder hinab und biegen am Ortsrand von Großheubach mit dem Fränkischen Rotwein Wanderweg links ab und gehen durch die Weinberge zurück nach Miltenberg.
Autor: Susanne ImhofWeitere Informationen unter www.miltenberg.info